GDF Suez erwirbt Anteil an Nord Stream AG
- E.ON Ruhrgas AG und Wintershall Holding GmbH verkaufen jeweils 4,5 Prozent ihrer Anteile
- Beitritt stärkt die europäische Dimension des russisch-europäischen Konsortiums
- GDF Suez ist einer der weltweit führenden Energieversorger
20. Juni 2010 | Zug | Die Nord Stream AG hat mit GDF Suez S.A. den fünften Anteilseigner in das Konsortium aufgenommen. Der französische Energieversorger erwirbt von den Gründungsmitgliedern E.ON Ruhrgas AG und Wintershall Holding GmbH einen Anteil von jeweils 4,5 Prozent. GDF Suez ist damit mit 9 Prozent an der Nord Stream AG beteiligt, E.ON Ruhrgas und BASF/Wintershall nunmehr mit jeweils 15,5 Prozent. OAO Gazprom und das niederländische Gasinfrastrukturunternehmen N.V. Nederlandse Gasunie halten weiterhin 51 Prozent bzw. 9 Prozent.
Die grundsätzliche Vereinbarung über die Beteiligung von GDF Suez am Nord Stream-Konsortium wurde gestern im Rahmen des Internationalen Wirtschaftsforums in Sankt Petersburg unterzeichnet. Weitere Details des Beitritts werden in den kommenden Wochen vereinbart. „Nord Stream ist ein herausragendes Beispiel für die sehr gute Zusammenarbeit von russischen und europäischen Unternehmen entlang der gesamten Energie-Wertschöpfungskette. Das Projekt macht insbesondere die Wechselwirkungen zwischen Russland und Europa hinsichtlich der Energiesicherheit deutlich: Russland verfügt über die größten Erdgasreserven weltweit und Europa ist Russlands wichtigster Absatzmarkt. Alle europäischen Anteilseigner des Nord Stream-Konsortiums arbeiten in vielen Fällen erfolgreich mit Gazprom bei der Erschließung, der Förderung oder dem Transport von Erdgas zusammen“, erklärt Matthias Warnig, Managing Director der Nord Stream AG.
„GDF Suez gehört zu den führenden Energieunternehmen Europas. Die Beteiligung von GDF Suez am Nord Stream-Konsortium ist auch Ausdruck für das Vertrauen in unser Projekt – sei es mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit, die Finanzierung oder den Betrieb der Pipeline”, fügt Warnig hinzu. „GDF Suez verstärkt die europäische Komponente des Nord Stream-Projekts, das dazu beitragen soll, den steigenden Erdgasimportbedarf Europas zu decken.” Mit dem Beitritt des französischen Unternehmens sind in dem Nord Stream-Konsortium drei europäische Länder vertreten, die gemeinsam einen Anteil von etwa 40 Prozent am jährlichen Erdgasverbrauch Europas haben: Deutschland, die Niederlande und Frankreich.
Die Anteilseigner von Nord Stream tragen insgesamt 30 Prozent der Projektkosten in Höhe von 7,4 Milliarden Euro. 70 Prozent sollen extern unter der Einbeziehung von Banken und Exportkreditagenturen finanziert werden. Der Bau der 1.224 Kilometer langen Erdgas-Leitung durch die Ostsee hat im April dieses Jahres begonnen. Im Jahr 2011 soll das erste Erdgas von Russland nach Europa transportiert werden.