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Offizieller Festakt zum Baustart der Nord Stream-Pipeline

  • Russlands Präsident Dmitrij Medwedew, EU-Energiekommissar Oettinger sowie führende Vertreter aus Politik und Wirtschaft nehmen an der Zeremonie in Portovaya teil
  • Erdgasleitung durch die Ostsee wird Russland mit dem europäischen Energienetz verbinden und einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten

9. April 2010 | Zug/Portovaya | Mit dem symbolischen Zusammenschweißen von zwei Pipelinerohren wurde heute im Rahmen eines offiziellen Festaktes die Bauphase für die Nord Stream-Pipeline eingeleitet. Die Leitung wird Europas Energienetz mit den größten Erdgasreserven der Welt in Russland verbinden. Der russische Präsident Dmitri Medwedew, EU-Energiekommissar Günther Oettinger sowie Vertreter der Anteilseigner des Nord Stream-Konsortiums aus Russland, Deutschland und den Niederlanden nahmen an der Zeremonie teil. Ab Ende 2011 soll durch den ersten Leitungsstrang der Nord Stream-Pipeline Erdgas nach Europa transportiert werden. Das Konsortium aus Gazprom, BASF/ Wintershall, E.ON Ruhrgas und Gasunie investiert 7,4 Milliarden Euro in die 1.224 Kilometer lange Pipeline. Das Projekt wird einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit Europas für die kommenden Jahrzehnte leisten.

Der offizielle Festakt anlässlich des Baustarts fand in der Bucht von Portovaya in Russland statt. Dort wird das Gas seine Reise durch die Gewässer von fünf Ostsee-Anrainerstaaten beginnen: Russland, Finnland, Schweden, Dänemark und Deutschland. Im Rahmen der Zeremonie erklärte der russische Präsident Medwedew: „Die Nord Stream-Pipeline ist eine weitere Verbindung zwischen Russland und Europa. Ihr Bau steht im Einklang mit unseren langfristigen Zielen und – das möchte ich ausdrücklich betonen – dient dem Zweck, unsere Volkswirtschaften weiterzuentwickeln. Zudem ist sie unser Beitrag zur europäischen Versorgungssicherheit.”

EU-Energiekommissar Günther Oettinger betonte die Bedeutung des Projekts für Europa: „Die Nord Stream-Pipeline ist für die Europäische Union ein Schlüsselprojekt. Sie wird das europäische Energienetz sinnvoll ergänzen.“ In einer Videobotschaft erklärte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel: „Unser gemeinsames Ziel ist eine langfristig angelegte, gleichberechtigte Energie-Partnerschaft. Sie soll Unternehmen beider Seiten Kooperations- und Wachstumschancen bieten. In der Tat kann Nord Stream zeigen, welch großes Wirtschaftspotential in einer solchen Partnerschaft steckt.“

Matthias Warnig, Managing Director der Nord Stream AG, erklärte: „Unsere Pipeline stellt eine direkte Verbindung zwischen der russischen und der deutschen Ostseeküste her – und von dort zu den Verbrauchern überall in Europa. Sie ist ein herausragendes Beispiel für die nachhaltige und erfolgreiche Zusammenarbeit vieler Länder über einen Zeitraum von mehreren Jahren: Unsere Investitionen in Höhe von 7,4 Milliarden Euro bringen namhafte Unternehmen aus elf europäischen Ländern zusammen, die mit uns dieses wichtige Projekt entwickelt haben und nun umsetzen. Und es ist weitaus mehr als nur ein Energieinfrastrukturprojekt: Die Nord Stream-Pipeline ist ein Symbol für die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen, die Europa und Russland künftig noch enger verbinden werden“, fügte Warnig hinzu.

Die heutige Zeremonie erreichte ihren Höhepunkt, als zwei 12 Meter lange Pipelinerohre zusammengeschweißt wurden. Dieser symbolische Akt betonte insbesondere die neue Verbindung zwischen Russland und der Europäischen Union.

Die Verlegung der 1.224 Kilometer langen Nord Stream-Pipeline durch die Ostsee startete planmäßig. Das Projekt wurde über mehrere Jahre technisch und umweltschonend geplant. Die Genehmigungen der fünf Länder, durch deren Gewässer die Pipeline verlaufen wird, liegen vor und auch die erste Finanzierungsphase mit einem Volumen von 3,9 Milliarden Euro wurde im März dieses Jahres erfolgreich abgeschlossen. 26 internationale Banken beteiligen sich an der Finanzierung des Projekts.

Die ersten je 12 Meter langen und rund 25 Tonnen schweren Rohre wurden bereits zusammengeschweißt und etwa 30 Kilometer vor der Küste der schwedischen Insel Gotland auf dem Meeresboden der Ostsee verlegt. Insgesamt 100.000 Rohre werden für den ersten der beiden Pipelinestränge benötigt. Das Spezialschiff Castoro Sei verlegt die Pipeline derzeit mit einer Geschwindigkeit von 2,5 Kilometern am Tag und bewegt sich dabei in Richtung des Finnischen Meerbusens.

Nach der Fertigstellung im Jahr 2012 kann die Nord Stream-Pipeline 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr von Russland nach Deutschland transportieren. Von dort wird das Gas in die Energienetze vieler europäischer Länder eingespeist, darunter Deutschland, Dänemark, die Niederlande, Belgien, Frankreich und Großbritannien. Im Jahr 2006 wurde das Projekt von der Europäischen Kommission, vom Europäischen Parlament und vom Europäischen Rat mit dem Status eines „Vorhabens von europäischem Interesse“ ausgezeichnet, das die Nachhaltigkeit und Sicherheit der europäischen Energieversorgung befördert.

Alexei Miller, Vorstandsvorsitzender der Gazprom: „Die direkte Verbindung des russischen mit dem europäischen Gasleitungssystem stellt eine grundlegend neue Dimension dar, die Versorgungssicherheit Europas zu gewährleisten. Die Nord Stream-Pipeline bietet nicht nur ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit der Gaslieferungen, sie wird auch dem zunehmenden Gasbedarf Europas gerecht. Unsere Zusammenarbeit mit führenden europäischen Energieunternehmen im Rahmen des Nord Stream-Projekts wird zweifellos als Modell internationaler Kooperation bei großen Gasinfrastrukturprojekten dienen.“

Dr. Bernhard Reutersberg, Vorsitzender des Vorstands der E.ON Ruhrgas AG: „Es gibt einen entscheidenden Grund für die Beteiligung von E.ON Ruhrgas an dem Nord Stream-Projekt: Deutschland und Europa brauchen diese Pipeline. Sie hilft uns, die Transportwege zu diversifizieren, so dass wir uns auch mit Blick auf Gaslieferungen aus Russland breiter aufstellen können. Die Nord Stream-Pipeline schafft eine Verbindung zwischen den Gasfeldern in Russland und den Absatzmärkten in Westeuropa. Mit einer Transportkapazität von jährlich 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas liefert sie einen bedeutenden Anteil des von der EU prognostizierten zusätzlichen Gasimportbedarfs.“

Dr. Rainer Seele, Vorsitzender des Vorstands der Wintershall: „Erdgas ist eine der klimafreundlichsten Energiequellen des 21. Jahrhunderts. Die Nord Stream-Pipeline ist eine weitere wichtige Versorgungsroute, über die sauberes Erdgas nach Europa transportiert werden wird.“

Marcel P. Kramer, Chairman und CEO der N.V. Nederlandse Gasunie: „Nord Stream ergänzt und diversifiziert die Transportrouten für Erdgas nach Europa und trägt damit zu unserer künftigen Versorgungssicherheit bei. Verbraucher in ganz Europa sind sich darüber im Klaren, dass Erdgas in einem nachhaltigen Energiemix eine größere Rolle spielen muss. Mit der Nord Stream-Pipeline können wir uns auf langfristige und kontinuierliche Gaslieferungen verlassen.

Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf insgesamt 7,4 Milliarden Euro. Der Bau der Pipeline und die Aufträge, die in diesem Zusammenhang an Zulieferer und Dienstleister weltweit vergeben wurden, kurbeln auch weiterhin die europäische Wirtschaft an. Das Projekt hat unter anderem den nachhaltigen Ausbau der regionalen Infrastruktur in mehreren Ostsee-Anrainerstaaten befördert und damit auch eine solide Grundlage für zukünftiges Wirtschaftswachstum geschaffen.

Nord Stream hat Aufträge für die technische Planung sowie die Verlegung der Pipeline an Unternehmen in Deutschland, Russland, Frankreich, Italien und anderen europäischen Ländern vergeben. EUROPIPE aus Mülheim, Deutschland wird 75 Prozent der 12 Meter langen Rohre für den ersten Pipelinestrang produzieren, beschichten und liefern. Der Vertrag hat ein Volumen von 1,2 Milliarden Euro und ist damit der größte Auftrag in der Firmengeschichte. Die übrigen 25 Prozent der Rohre werden von dem russischen Stahlhersteller OMK geliefert. Das italienische Unternehmen Saipem verlegt die Pipeline. EUPEC, mit Firmensitz im französischen Dünkirchen, ist verantwortlich für die logistischen Prozesse, den Bau und Betrieb der speziellen Betonummantelungswerke sowie für den Transport der ummantelten Rohre zu den Verlegeschiffen.

Etwa 30 Prozent der Investitionskosten für das Projekt werden von den Anteilseignern der Nord Stream AG getragen: Gazprom aus Russland, E.ON Ruhrgas AG und BASF SE/Wintershall Holding GmbH aus Deutschland sowie N.V. Nederlandse Gasunie aus den Niederlanden. 70 Prozent werden von Banken und Exportkreditagenturen finanziert.

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