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Untersuchung von Wrackteilen im Greifswalder Bodden in der zweiten Runde

31. Oktober 2008 | Zug | In dieser Woche begann die zweite Phase der Untersuchung von Überresten eines Schiffswracks im Greifswalder Bodden. Unter Leitung des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern (LKD M-V) dokumentiert und vermisst ein Team von bis zu acht Forschungstauchern derzeit die Wrackteile. Dabei gewannen sie erste Erkenntnisse über Lage und Zustand der Überreste, die im Frühjahr 2009 geborgen werden sollen.

Jens-Peter Schmidt, Archäologe beim LKD M-V, beschreibt den Zustand des Wracks: „Die schwedische Marine hat die Schiffe mit Ballaststeinen versenkt. Wind und Wellen haben in den letzten 300 Jahren dann ihr Übriges getan. Die Reste des Wracks sind heute zum größten Teil mit Sand und Steinen bedeckt. Große Teile des Schiffs wurden von der Strömung weggespült, das übrige Holz ist stark erodiert.“ Nach bisherigen Erkenntnissen seien lediglich die Holzspanten und -planken einer Schiffsseite erhalten. Für Jens-Peter Schmidt und sein Team ist dennoch jedes einzelne Schiffsteil bedeutsam, denn jeder Fund liefert wichtige Erkenntnisse über die Methoden des Schiffbaus in der Region und deren Entwicklung.

Vermessung und Dokumentation der Fundstelle in vollem Gange

In den ersten zwei Untersuchungswochen installierten die Taucher ein Vermessungssystem und dokumentierten die genaue Lage der Wrackteile. Dabei liefern Maßbänder, die über der Fundstelle im Meeresboden befestigt werden, die Koordinaten für die Unterwasser-Dokumentation per Foto und Video sowie für eine Aufsichtzeichnung der Fundstelle. Anschließend hoben die Forschungstaucher einen quer zum Wrack liegenden Graben aus. Auf diese Weise gelangten sie nah genug an die Überreste heran, um einen ersten Querschnitt anfertigen zu können, ohne diese dafür vollständig freilegen zu müssen. Der Querschnitt gibt Aufschluss über die Lage der Wrackteile, deren Zustand und den Aufbau der verschiedenen Schichten aus Holz, Sand und Steinen.

Bergung der Wrackteile im Frühjahr 2009 geplant

In den kommenden Tagen wird ein zweiter, möglicherweise auch ein dritter Quergraben ausgehoben, um weitere Querschnitte des Schiffswracks anfertigen zu können. Nord Stream-Projektleiter Jens Lange und das Team vom LKD M-V erhoffen sich dadurch weitere detaillierte Informationen über die Lage und den Zustand der Überreste des Schiffes.

Die Untersuchungen werden voraussichtlich noch zwei Wochen dauern. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse dienen dann als Grundlage für die Bergung. Projektleiter Jens Lange erklärt dazu: „Wir planen bisher, die Wrackteile im Frühjahr 2009 zu heben und im Anschluss daran in einem Süßwassersee abzulegen. Die Bergung wird infolge der wenigen erhaltenen Überreste voraussichtlich weniger aufwändig als ursprünglich angenommen.“

Das Wrack wurde 1715 als Teil einer historischen Schiffssperre im Greifswalder Bodden versenkt. Die Bergung ist erforderlich, um die notwendige Baufreiheit für die Nord Stream-Pipeline zu schaffen, und wird vollständig von der Nord Stream AG finanziert.

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